"Auf dem Klavier kann man alle Register spielen - von minimalistisch bis gewaltig. Das ist gibt einem unglaublich viele Möglichkeiten, aber es ist auch eine große Herausforderung." (Martin Tingvall)
Als Martin Tingvall 2012 sein erstes Solo-Album "en ny dag" veröffentlichte, präsentierte er eine andere neue Facette, nämlich die ruhige Seite seines künstlerischen Schaffens. Die ZEIT lobte das Album als „innig, verhalten, ergreifend schön“ und konstatierte "Tingvall sammelt die Jazzfreunde da ein, wo Keith Jarrett und Chick Corea sie einst haben stehen lassen …“, die FAZ ergänzte: „Tingvalls Lyrik bemüht sich, unser Zutrauen ins Unscheinbare zu stärken.“ Die Poesie, mit der Martin Tingvall seine Hörer berührte, traf den Nerv eines Publikums, das Informationsüberflutung und sich überbietende Superlative für einen Augenblick aussperren wollte.
Mit seinem zweiten Solo-Album „Distance“ (2015) beschreitet Martin Tingvall den eingeschlagen Weg seiner Solo-Werke konsequent weiter. Mit diesem Album geht er nach eigenen Worten „auf die Suche nach der Distanz. Distanz zur Schnelllebigkeit unserer heutigen Zeit, aber zum Beispiel auch die Entfernung, die entsteht, wenn man sich kaum mehr persönlich trifft, weil die meisten zwischenmenschlichen Kontakte über digitale Medien laufen.“ Mit "Distance" will er einen Kontrapunkt setzen gegen die Entfernungen, die Entwicklungen der heutigen Zeit mit sich bringen.
Auf seinem dritten Solo-Album "The Rocket" (2019) lässt Tingvall sich Zeit und Raum, um seinen musikalischen Minimalismus noch mehr als auf seinen bisherigen beiden Solo-Alben zu erforschen. Ganz allein, nur Martin Tingvall und sein Klavier.
Sein viertes Solo-Album "When Light Returns" (2021) entstand sehr spontan in der Pandemie und ist ein Album der Hoffnung der Hoffnung geworden.
Noten zu den Solo-Alben sowie ausgewählten Tingvall-Trio Alben finden Sie hier.